Die Klima- und Umwelt-AG baut eine Benjeshecke
Am 22. März 2023 begann die Klima- und Umwelt-AG des Otto-Hahn Gymnasiums mit dem Bau einer Benjeshecke. Dabei handelt es sich um eine Totholzhecke, die aus Ästen und Stöcken zusammengelegt und gebaut wird. Das Projekt war schon seit Dezember 2022 in Planung.
Im Februar nahm Herr Lange (leitende Lehrkraft der Umwelt-AG) Kontakt mit Herrn Gehrke vom „Fachdienst Betriebshof“ der Stadt Springe auf. Bei einer gemeinsamen Begehung des Schulgeländes wurde ein Platz neben einer Streuobstwiese in der Nähe des Nebengebäudes (Straße „Auf dem Bruche“ – Durchgang zum Schwimmbad) ausgewählt. Ende Februar wurde der anfallende Grün- und Gehölzschnitt im Stadtgebiet dort abgeladen. „Zuerst, war geplant die Hecke auf ungefähr einen halben Meter Höhe zu bauen, jedoch wurde von der Stadt dann so viel Grünschnitt zusammengetragen, dass sich die zuerst geplante Höhe mehr als verdoppelt hat“, berichtet Emma Stamm (Klasse 8a) aus der Umwelt-AG. Um die Benjeshecke zu bauen, haben Arbeiter:innen der Stadt außerdem zuvor Holzpfähle in die Erde geschlagen, wo die Totholzhecke entstehen sollte. Das Areal ist 22 m lang und 2 Meter breit. Dadurch mussten die AG-Teilnehmer:innen die Äste nur noch dazwischen legen. Bei einer Packhöhe von etwa 1,8 m ergibt sich ein Holzvolumen von ca. 79 m³, welches linienförmig aufgestapelt und in regelmäßigen Abständen verdichtet werden musste.
„Am Anfang haben wir gedacht sind wir in 90 Minuten fertig, letzten Endes haben wir um die 5 Stunden an zwei Tagen gearbeitet, das hätte am Anfang bei der Planung niemand erwartet“, so ein Schüler Benjamin Krall (8a). Danach war allerdings immer noch nicht das ganze Schnittgut gestapelt. Kurzerhand aktivierte Herr Lange noch die Klassen 7d und 8c, die bereitwillig am Donnerstag und Freitag mithalfen, den Bau vor Beginn der Osterferien zu beenden. Insgesamt wurden ca.100 Personenstunden durch Schülerinnen und Schüler des OHG investiert.
AG-Leiter Christian Lange erklärt die Vorteile des Baus einer Benjeshecke: „Die Benjeshecke ist nach Ihrem Erfinder Herrmann Benjes benannt. Es ist sind linienhafte, lockere Ablagerungen von hauptsächlich dünnerem Gehölzschnitt, wie Ästen und Zweigen. Dabei entsteht im Laufe von Jahren über den Sameneintrag von Vögeln oder den Wind eine neue Hecke. In der Benjeshecke finden viele Tierarten wie Insekten, Spinnen, Vögel, Igel und Eidechsen vom ersten Tag an Unterschlupf und Schutz vor Fressfeinden Insgesamt wird somit die Artenvielfalt auf dem Schulgelände deutlich erhöht. Außerdem ergibt sich ein sinnvoller Einsatz des Schnittgutes. Mit den Schülerinnen und Schülern werden diese Aspekte ebenfalls erarbeitet, sodass hier ein wertvoller Beitrag zur Umweltbildung stattfindet. Einige Schülerinnen und Schüler kannten das Konzept bereits aus dem eigenen Garten, wo man die Größe der Benjeshecke beliebig variieren kann. In den kommenden Jahren wird das Holz von Tieren und Pilzen zersetzt werden, sodass wir jährlich wieder etwas Schnittgut nachlegen können. Abschließend eignet sich die Benjeshecke auch als Lernort für z. B. den Biologie- oder Erdkundeunterricht.“
Bereits eine halbe Stunde nach dem Ende der Arbeiten am Freitag wurden bereits die ersten Vögel in der Hecke gesichtet.
Ein Bericht von Emma Stamm (8a) mit Ergänzungen durch Herrn Lange (AG-Leitung)
Umwelt-AG des OHG legt Streuobstwiese an
Ein sonniger Nachmittag im Springer Frühling: Vor dem Haupteingang des Otto-Hahn-Gymnasiums sind schwitzende Schülerinnen und Schüler mit allerlei Gartenwerkzeug zu sehen: Löchern werden mit dem Spaten ausgehoben, Bäume gepflanzt und diese anschließend mit Pfählen stabilisiert.
Für diese umfangreiche Tätigkeit bekommt die Umwelt-AG die Unterstützung der Ortsgruppe von Fridays for Future, welche mit freiwilligen Helferinnen aushilft. Eine davon ist die 13.-Klässlerin Mika Bruns, welche direkt nach Ihrer Abiturklausur die Arbeitskleidung anlegt und zusammen mit ihrer Mitschülerin Maja Maus ein Loch nach dem anderen aushebt. In schweißtreibender Arbeit rammen währenddessen Emma Stamm, Greta Dreyer und Benjamin Krall von der Umwelt-AG einen Stützpfahl in den Boden.
Die Bäume und Pfähle stellte die Stadt Springe zur Verfügung, nachdem Inka und Katja Galler aus der Umwelt-AG den Kontakt mit den dafür zuständigen Stellen hergestellt hatten. Insgesamt werden vier Apfelbäume alter Sorten sowie eine Manna-Esche, ein Amberbaum und eine sog. Bienenbaum gepflanzt. Christian Lange, Leiter der Umwelt-AG: „Alle Bäume sollen einen Beitrag zur Steigerung der Biodiversität auf dem Schulgrundstück leisten und Insekten ein reichhaltiges Nahrungsangebot zu verschiedenen Zeiten im Jahr bieten. Die Bäume spenden zudem Schatten und filtern Schadstoffe aus der Luft. Außerdem wird der Eingangsbereich optisch aufgewertet.“
Die Klima und Umwelt AG hat sich unter anderem eine umweltfreundliche Gestaltung des Schulgeländes zum Ziel gesetzt. Die Pflanzaktion war schon lange eine Projektidee, die unbedingt umgesetzt werden sollte. Da es für kleine Projekte wie dieses keine direkten Verantwortlichen gibt, hat die Klima und Umwelt AG die Organisation übernommen. In der AG haben die Schülerinnen und Schüler potenzielle Flächen rund um das Schulgebäude aufgespürt und das Einpflanzen der Bäume anschließend selbst in die Hand genommen. „Das Potenzial zur umweltfreundlichen Gestaltung des Schulgeländes ist mit diesem Projekt noch lange nicht ausgeschöpft“, erklärt Inka Galler und ergänzt: „Deshalb soll unter den vier gepflanzten Apflelbäumen zudem noch eine Blühwiese angelegt werden, sodass sich eine Art „Mini-Streuobstwiese“ entwickeln kann. Streuobstwiesen, die unter anderem zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, werden leider immer seltener, obwohl sie eigentlich wertvoller denn je sind.“
Bevor die Blumenwiese gesät werden kann muss die Grasnarbe zunächst aber noch einer Bodenfräse bearbeitet werden. Dazu hat wird Steffen Kaliske (ebenfalls Betreuer der Umwelt-AG am OHG) ein entsprechendes Gerät ausleihen.
Abschließend soll die Streuobstwiese vor dem Haupteingang mit Informationsschildern und -tafeln didaktisch begleitet werden. „Man sieht nur was man kennt und der Eingangsbereich des OHGs wird nicht nur von Schülerinnen und Schülern frequentiert. So kann der ökologische Nutzen einer Streuobstwiese für Kinder, Jugendliche und Erwachsene verdeutlicht werden und animiert evtl. zur Wertschätzung und Nachahmung. Außerdem bietet die Streuobstwiese konkretes Lernpotential für Unterrichtsfächer wie Erdkunde und Biologie“. Inka Galler ergänzt:“ Insgesamt soll die Aktion auch für Umweltthemen sensibilisieren und betonen, dass jeder Baum und jede Blume ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt ist. Ganz besonders Schulen können und sollten in solchen Angelegenheiten ein gutes Vorbild sein und somit hoffentlich zu ähnlichen Aktionen anregen.“
Klima und Umwelt AG
Im Sommer 2021 hat sich die Klima und Umwelt AG am OHG gegründet. Ihr erklärtes Ziel ist es, den Klima- und Umweltschutz am OHG voranzubringen sowie das Bewusstsein der Schüler*innen für den Umweltschutz zu schärfen.
Angefangen hat die AG mit der Teilnahme an dem Projekt „Plastic Pirates – Go Europe!“. Die Teilnehmer*innen der AG haben dabei im nahegelegenen Volkspark anhand von bestimmten Kriterien analysiert, wie viel und was für Müll an und in der Haller liegt. Obwohl die Haller im kleinen Deister in Springe entspringt haben die Schüler*innen bei der Probenanalyse auch Mikroplastikpartikel gefunden. Abschließend haben sich die Schüler*innen in der AG auch theoretisch mit der Problematik des Plastikmülls beschäftigt und wie dieser im Alltag vermieden werden kann.
Die NDZ hat über das Projekt „Plastic Pirates – Go Europe!“ berichtet. Der Artikel kann hier komplett gelesen werden.
Über die Wintermonate hat sich die AG mit Energiespartipps für Schulen beschäftigt. Hierfür haben die Schüler*innen zunächst eine Art Monitoring betrieben, um Schwachpunkte bei der Energienutzung zu erkennen. Dabei hat sich herausgestellt, dass vor allem bei der richtigen Einstellung der Heizungen und beim Lüftungsverhalten große Energieeinsparpotentiale best
ehen. Um diese Potentiale zu nutzen sind die Schüler*innen zurzeit damit beschäftigt, Plakate mit Energiespartipps, die in der Schule praktisch anwendbar sind,
zu gestalten. Diese sollen anschließend insbesondere in den Räumen, in denen große Einsparpotentiale festgestellt wurde, aufgehängt werden.